Wer einen neuen PC oder Notebook kauft, bei dem ist das Betriebssystem in den meisten Fällen vorinstalliert. Schnell kommt der Eindruck auf, es gibt nichts anderes. Über Alternativen macht sich niemand Gedanken. Wir sind daran gewöhnt, immer wieder das gewohnte System, mit all seinen Problemen zu nutzen. Wer eine Alternative möchte, der muss spezielle Hardware erwerben. So bietet Apples Betriebssystem ein eigenes Ökosystem, das sich nicht auf herkömmlicher Hardware nutzen lässt.
Auf dem Markt für Tablets und Smartphones sieht es nicht anders aus. Entweder oder lautet die Devise. Für viele Menschen ist dies eine Preisfrage, da das Besondere teurer ist. Eine hohe Investition oder weiterhin das Althergebrachte?
Mit den Systemanforderungen steigt der Elektroschrott
Beim Marktführer Windows bahnt sich langsam der Umstieg auf die nächsthöhere Variante Windows 11 an. Der Vorgänger hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Kaum ist es erschienen, hagelt es Kritik, denn die Systemanforderungen sind sehr hoch. Zudem akzeptiert das System nur neuere Prozessoren. Ältere Hardware ist außen vor und wird nicht mehr unterstützt. Es gibt zwar einige Hacks, das System zum Laufen zu bringen, regelmäßige Updates sind allerdings ungewiss.
Viele nutzen dann die Gelegenheit, sich ein neues Gerät anzuschaffen. Damit kommt es zu neuem Elektroschrott, denn der alte, noch lauffähige Laptop verstaubt im Schrank. Dabei ließen sich die älteren Geräte weitere Jahre nutzen.
Die Alternative heißt Linux
Der Ausweg heißt Linux, denn hier ist eine echte Alternative herangewachsen, die sich sehen lassen kann. Linux ist Open Source, das bedeutet, es kostet Sie keinen Pfennig. Damit lässt sich jede Art von Computer eine lange Zeit sicher betreiben, da es auf den unterschiedlichsten Geräten läuft. Hinzukommt, dass es bei Linux keiner Registrierung bedarf und es auch nicht zu einer übermäßigen Übertragung von Telemetrie-Daten kommt.
Linux lernen macht Spaß
Sie wollen den Umstieg auf Linux wagen? Dann können Sie hier den passenden Kurs belegen. Vom Umsteiger-Kurs bis zur Linux-Administration finden Sie hier Onlinekurse, die Ihnen dies erleichtern. Oder Sie nutzen dieses Anleitung, wenn Sie schon Vorkenntnisse besitzen.
Eine geschützte Privatsphäre und mehr Sicherheit
Die Privatsphäre bleibt bei Linux erhalten. Virenprogramme oder Programme zur Wartung des Systems sind nahezu überflüssig. Das liegt zum einen daran, dass weniger Menschen Linux nutzen, zum anderen hat es eine durchdachtere Sicherheitsarchitektur. Hacker haben es schwer mit Linux. Das Argument, dass die Open Source Welt ebenso Sicherheitslücken aufweist, hinkt. Eine weltweit agierende Entwicklergemeinschaft behebt diese Fehler schnell. Andere Systeme schleppen ihre Fehler jahrelang mit sich herum.
Was ist Linux und wo kommt es her?
Der Ursprung reicht weit zurück, in die Sechzigerjahre, da es vom Unix Betriebssystem abstammt.
Entwickler ist Linus Torvalds, ein finnischen Informatiker. Torvalds begann mit der Entwicklung von Linux Anfang der Neunzigerjahre. Er war unzufrieden mit den damals verfügbaren Betriebssystemen und wollte eine Alternative schaffen.
Bis heute ist Thorvalds die treibende Kraft hinter der Entwicklung des Linux Kerns. Anfänglich war es eine Terminalemulation, welche er ins Netz stellte und andere Programmierer aus aller Welt einlud, daran mitzuarbeiten. Daraus entstand ein vollwertiges Betriebssystem.
Das eine Linux gibt es nicht
Es gibt zahlreiche Linux Varianten, die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Um den Kern des Betriebssystems herum, haben sich viele Distributionen gebildet. Viele Entwickler passen Linux an den Bedarf ihrer Zielgruppe an. Das Maskottchen von Linux ist Tux, ein kleiner Pinguin, der überall auftaucht, wo Linux drin ist.
Was sind die Unterschiede zwischen Linux und den anderen Betriebssystemen, die sich am IT-Markt befinden? Da ist zunächst das Aussehen des Desktops, da hier eine größere Vielfalt als bei der Konkurrenz besteht. So gibt es verschiedene Oberflächen, die sich je nach Stärke Ihres Rechners einsetzen lassen. Sie wählen die Oberfläche aus, die Ihnen am meisten zusagt.
Dort liegt bereits der erste Vorteil, da sich die Desktop-Oberfläche an die Leistungsfähigkeit Ihres Gerätes anpasst. Mit anderen Betriebssystemen läuft der Rechner mit der Zeit immer langsamer, bis ein neuer Computer hermuss. Mit der passenden grafischen Oberfläche ist dies nicht nötig. Die Systemanforderungen bei einigen Desktops sind so gering, dass selbst ein zehn Jahre alter Rechner noch flüssig läuft. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass das Betriebssystem weniger Ressourcen beansprucht als andere Betriebssysteme.
Die Auswahl an Distributionen ist groß
Es gibt eine Reihe von Linux-Betriebssystemen, die sich auf ältere Computer spezialisieren. Um die passende Distribution auszuwählen, gibt die Webseite distrowatch.com erste Anhaltspunkte.
Dort sind alle Distributionen mit ausführlicher Beschreibung aufgeführt. Für den Laien ist diese Vielfalt überwältigend. Oft kommt es dann zum sogenannten „Distrohopping“, weil eine Distribution besser als die andere erscheint. In Wirklichkeit ist vieles fast identisch und setzt nur unterschiedliche Schwerpunkte. Linux ist eine spannende Welt, die es zu entdecken gilt. Es bringt viel Spaß und führt immer wieder zu einem Aha-Erlebnis.
Linux ist nicht kompliziert, denn die meisten Benutzeroberflächen sind so einfach zu bedienen, dass Umsteiger gleich damit klarkommen. Die bekannten Nutzungsoberflächen Gnome, KDE oder XFCE unterscheiden sich nicht großartig von anderen Desktop Oberflächen. Sie sind genauso leicht zu bedienen. Selbst Desktop-Oberflächen, die den Systemen aus Redmond oder Cupertino zum Verwechseln ähnlich sehen, gibt es. Jede erlaubt vielfältige Anpassungen, die wir vom Mainstream so nicht gewohnt sind.
Standardprogramme laufen auf Linux
Wie sieht es mit den Programmen aus? Laufen alle Programme, die man aus der Windows oder Mac-Welt kennt? Viele Programme gibt es auch für das Betriebssystem Linux. Zumindest die Standardprogramme, wie Google Chrome, LibreOffice, Spotify, Gimp sowie E-Mail.
Wer spezielle Software benötigt oder seine alte Zusammenstellung weiter nutzen möchte, kann auf Emulatoren zurückgreifen. Diese gaukeln dem System die vorherige Umgebung vor. Dann startet das alte System als Programm innerhalb von Linux. Es ist sogar möglich, Linux neben Windows auf der Festplatte zu betreiben.
Eine weitere Möglichkeit Windows Software auf Linux zu starten, ist das Programm Wine, welches eine Laufzeitumgebung für Windows Programme darstellt. Leider unterstützt es nicht jede Software gleich gut. Dafür hat Linux hat seine eigene Programmwelt, sodass es garantiert ein Pendant zur bisher eingesetzten Software gibt. Die meisten davon sind ebenso Open Source und damit für Sie kostenlos. Die Vielfalt ist ebenso groß, wie bei den anderen Betriebssystemen.
Hardwareerkennung ist leichter als gedacht
Wichtig ist, dass die bisher genutzte Hardware gut mit Linux harmoniert. Mittlerweile läuft wirklich alles unter Linux. Drucker, Scanner sowie weitere Geräte sind kein Problem unter diesem Betriebssystem. Wer sich keine allzu exotische Distribution aussucht, der wird feststellen, dass es nicht notwendig ist, Treiber-Updates durchzuführen. Vieles ist bereits fest im Kern eingebaut.
Eine bestimmte Distribution zu empfehlen ist nicht leicht, denn jeder hat andere Anforderungen an seinen Rechner. Oft fällt der Name Ubuntu. Dies ist der Platzhirsch unter den Distributionen und bietet Versionen für jede Rechenpower. Doch ganz so einfach ist es nicht. Für bestimmte Anforderungen, gibt es noch schlankere Systeme. Nehmen Sie sich etwas Zeit und studieren Sie die einzelnen Angebote. Im Internet gibt es viele Informationen dazu. Kein Betriebssystem läuft einfach nur. Selbst die Mainstream-Systeme nicht, daher sollten Sie sich darauf einstellen, ein wenig umzulernen. Trial-and-Error bleibt bei Linux genauso wenig erspart wie beim alten System.
Kaum jemand weiß, dass auch Googles Android einen Linux Kernel als Basis besitzt. Daneben gibt es Linux auch für mobile Geräte. Hier fristet es allerdings noch ein Nischendasein. Das Betriebssystem von Apple läuft ebenfalls auf einer unixoiden Basis. Die Unix-Systeme bieten einen soliden Kern, der sehr stabil ist. Besonders für Unternehmen ist dies wichtig.
Das Vorurteil der schweren Bedienbarkeit
Eins steht fest: Das Klischee von Linux als kryptischem, schwer zu bedienendem Betriebssystem stimmt nicht mehr. Es gibt keine Probleme mit Hardwaretreibern auf Notebooks und die Installation von Software geht sehr einfach. Die Softwareentwickler geben sich viel Mühe, alles sehr benutzerfreundlich zu gestalten. Mittlerweile dürfte es das am einfachsten zu installierende Betriebssystem sein. Dennoch sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie zukünftig ein anderes Betriebssystem nutzen. Erwarten Sie also nicht, dass alles genauso funktioniert wie auf Ihrer alten Plattform.
Spielen auf Linux
Durch Softwareplattformen, wie Steam, lassen sich diverse Spiele auf Linux flüssig spielen. Seit 2013 ist Steam nativ für Linux verfügbar. Viele Spiele sind nun auch auf der Linux Plattform verfügbar. Dazu kommt eine Linux eigene Spielwelt, mit interessanten Titeln. Wer nebenbei etwas zocken will, der kann das auf Linux tun.
Wenn es so gut ist, warum hat es dann nicht jeder?
Warum nutzten nicht viel mehr Menschen Linux auf dem Desktop, wenn es so gut ist? Das liegt vorwiegend an der Bequemlichkeit, denn beim Kauf eines neuen Rechners ist alles drauf. Erst später fangen die Probleme an. Dann denken viele über einen neuen Rechner nach, anstatt sich über Alternativen zu informieren. Zudem müssen Sie sich das System erst einmal herunterladen und installieren. Das macht Arbeit. Viele gehen lieber den leichteren Weg und marschieren in den nächsten Elektromarkt, um sich das neueste Gerät anzuschaffen. Und dann geht alles wieder von vorn los. Oft fehlt das Wissen oder Interesse, sich mit Alternativen zu beschäftigen.
Nachhaltig handeln mit Linux
Sparen Sie Lizenzkosten und nutzen Sie Ihren alten Rechner noch einige Jahre weiter. Dies ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, da man nicht mehr die allerneueste Hardware benötigt. Bei einer Neuanschaffung tun es auch generalüberholte Geräte. Sie haben viele Jahre Ruhe, ohne Upgrade-Zwang.